Es herrschen Wohnungsnot und Mietwucher in und um das Sahnetörtchen "Millionen-Zürich". Ohne Galgenhumor ists nicht zu ertragen, dass alte, zum Teil denkmalgeschützte Häuser in Stäfa und Umgebung leerstehen. Sollen sie verfallen? Und was passiert, wenn man etwas Wertvolles zerfallen lässt? Man reisst es ab. Das ist wie Nahrung, die weggeworfen wird. Die Gemeinde schaut zu, wie Menschen kein Dach überm Kopf finden (oder analog: verhungern). Hinzu kommt: Schon eine einzige ungezahlte Rechnung genügt, um einen Eintrag im sogenannten Vertreibungs-Register zu bekommen. Wohnungsinteressenten müssen in der Regel ihr Vertreibungs-Register im Original (Gebühren!) abgeben. Wer auf diesem Wisch einen Eintrag hat, hat null Chance auf ein Dach überm Kopf. Hinzu kommt: Wohnungsbesichtigungen sind so gut besucht wie ein türkischer Basar.
Solche Zustände gehen uns alle an. Der Staat ist ein Verwaltungsapparat, nicht mehr und nicht weniger. Er ist nicht unser Gewissen, der Staat kann sich nicht empören. Das kann nur das Volk. Statt uns am Stammtisch zu beschweren und den Ärger mit Alkohol herunterzuspülen und dabei am Public Viewing ein Sepp-Mafia-Fifa-Fussballspiel zu verfolgen, leuchten wir das, was uns bewegt, direkt an, um es zu transformieren. Wir schauen hin und sind empört.
G-8-Bewohner haben investiert, aufgeräumt und geschützt
Die Bewohner der G-8 (Familie Müller) haben das Haus 5 Tage lang bewohnt: es aufgeräumt, angefangen zu gärtnern, energetisch gereinigt (eine zweite Reinigung war geplant, da sehr viel negative Energie vorhanden war) und ins Haus investiert. Doch wegen mangelnden Fingerspitzengefühls im Artikel der "Zeitung" vom 5. Januar (siehe Blogeintrag "Medienschelte) wurde das Haus prompt am Erscheinungstag auf Geheiss der Eigentümerin geräumt, die man bis dahin vergeblich mehrfach zu kontaktieren versucht hatte.
Wer hat die Räumung angeordnet?
Die Gesetzeslage war so, dass niemand ohne Veranlassung der Eigentümerin in die Bewohnung (in "Zeitung"-Sprache: Hausbesetzung) eingreifen konnte. Wo ist das geduldige Papier, das angeblich die Unterschrift der Eigentümerin trägt? Uns beschleicht der Verdacht, dass die Eigentümerin nach wie vor kein Interesse hat am Haus, schlimmer noch: dass der Räumungsbefehl gar nicht von der bis dahin als verschollen geglaubten Frau kam, weil: Seit der Räumung ist nichts passiert. Die Plastikwannen der Bewohner der G-8 zur Regenwassersammlung stehen immer noch dort. Der Wohnsitz der Eigentümerin auf der anderen Seeseite gleicht ebenfalls einem Geisterhaus. (Siehe auch Blog-Kommentar eines Anonymus, der vor einiger Zeit selbst in die Villa Sch… gestiegen war. Er versuchte, die Eigentümerin zu kontaktieren, um Wohnerlaubnis zu bekommen. Doch ihr Wohnsitz schien ebenso verlassen zu sein wie die Villa Schulthess. Da wurde ihm die Sache unheimlich und er verschwand.)
Schokoladen-Monster?
Die Familie Müller ist zwar fort. Aber es geht weiter. Nun liegen bunte Schokoladen-Ausserirdische vor dem Hauseingang herum. Waren die Schokoladen-Monster am Werk? Hat der Schoggi-Häuptling zum x-ten Male eine Hochzeitsfeier abgehalten (das wäre Ehefrau Nummer 23, wenn ich richtig gerechnet habe)? Oder ist schlichtweg ein gutes Omen?

